Filmkritik von Oskar Köhn: Moritz in der Litfaßsäule
„Moritz in der Litfaßsäule“
DDR, 1983
empfohlen für 1.–4. Klassenstufe
Vorstellung:
20.10.2023, 8.30 Uhr
Filmkritik: Oskar Köhn, Barnim-Gymnasium Bernau, 13 Jahre
In dem Film „Moritz in der Littfaßsäule“, entstanden im Jahr 1983 in der DDR, geht es um einen verträumten kleinen Jungen, der oft missverstanden wird. Weil er die Sachen lieber langsamer angeht als andere Menschen und über vieles nachdenkt, was extrem viel Zeit in Anspruch nimmt, sind alle genervt von ihm: seine Eltern, seine Geschwister, seine Mitschüler, aber besonders seine Lehrer.
Nachdem er mehrere schlechte Noten in der Schule geschrieben hat, weil er wieder so langsam war, beichtet er das seinem Vater. Moritz fühlt sich verraten, als er ein Gespräch zwischen dem Mathelehrer und seinem Vater belauscht. Erst war der Vater ihm gegenüber sehr verständnisvoll, vor dem Lehrer verteidigt er ihn dann aber nicht. Zusätzlich zieht sein einziger und bester Freund nach Leipzig und ist somit weg.
Moritz läuft daraufhin davon, und zwar in eine Litfaßsäule auf dem Marktplatz, wo er die nächsten Nächte verbringt. Er macht die Bekanntschaft mit einer Katze, die ebenfalls in der Littfaßsäule lebt und mit einer Seiltänzerin namens Kitty.
Das Gefühl, missverstanden zu werden, kann ich gut nachvollziehen. Moritz ist einfach nur sehr fantasievoll, das wird von den Menschen in seiner Umgebung aber gar nicht gesehen. Moritz kommt nicht dazu, seine Fantasien zu erklären, die meisten sind genervt von ihm bzw. belächeln ihn.
Lustig fand ich, dass viele typische DDR-Wörter gefallen sind, zum Beispiel „Konsum“. Das kenne ich nur aus Erzählungen meiner Eltern.
Auch heute noch hat fast jede Klasse Kinder wie Moritz. Ich finde, dass diesen Kindern heutzutage mehr Verständnis entgegengebracht wird.
Obwohl der Film nun schon 40 Jahre alt ist und in einem nicht mehr existenten Land spielt, finde ich, dass die Thematik noch immer aktuell ist.
Wir alle sollten mehr Verständnis haben füreinander.